pm 1/94: Auch in Marburg Jäger 2000 stoppen – Trägerkreis für Aktionen gegen Kampfflugzeug gegründet

Der Kritik des Bundesrechnungshofs am überteuerten „Euro-Fighter 2000“ schließt sich auch ein Marburger Friedensbündnis an. Es will die für die Entwicklung dieses Jagdflugzeugs veranschlagten Gelder für die Finanzierung sozialer Aufgaben einsetzen.
Unter dem Titel „Jäger 2000 stoppen“ hat sich am 4. August ein Trägerkreis gegründet, der für den Herbst in Marburg verschiedene Aktionen gegen das größte Rüstungsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik plant. Ihm gehören neben kirchlichen Friedensgruppen wie Pax Christi, Bürgerrechtsorganisationen wie der Humanistischen Union und studentischen Gruppen wie der Fachschaft Theologie auch die örtlichen Parteigliederungen der Grünen/Bündnis 90, der PDS und der SPD-Stadtverband sowie die JuSos an.
„Die derzeit diskutierte Kürzung oder Einfrierung der Sozialhilfe und die vom Bundesfinanzminister vorgeschlagene zeitliche Begrenzung der Arbeitslosenhilfe sind ein Ausdruck hemmungsloser Finanzbereinigungspolitik auf Kosten der Ärmsten in dieser Gesellschaft“, erklärte der Trägerkreis am Freitag in einer Stellungnahme. „Gleichzeitig will sich die Bundesregierung jedoch ein Kampfflugzeug leisten, das schon heute 150 Millionen Mark pro Stück kosten soll und dessen Entwicklung Milliarden verschlingt. Dieses Geld kann – und muß – besser eingesetzt werden!“
Um ihrer Forderung nach einer Einstellung des Jäger-Projektes zugunsten einer Aufstockung der Sozialausgaben Nachdruck zu verleihen, wollen die Marburger Initiatoren Anfang Oktober eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten und den örtlichen Kandidaten der Bundestagsparteien durchführen.
Mit seinen Aktivitäten beteiligt sich der Marburger Initiativkreis an einer bundesweiten Kampagne, deren Höhepunkt eine Befragung der Bürger sein soll, die anläßlich der Bundestagswahl auch ihre Meinung über den „Euro-Fighter 2000“ zu Protokoll geben können. Uwe Meyer

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