AfD nee: Öffentliche Lesung aus dem Grundgesetz zum Tag der Menschenrechte

Eine öffentliche Lesung aus dem Grundgesetz hat die Humanistische Union Marburg am Sonntag (10. Dezember) im Rathaus durchgeführt. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte wurden sieben Verfassungsartikel vorgetragen und kommentiert.
Dabei reichte das Spektrum vom Artikel 1 zur „Würde des Menschen“ über den Artikel 3 zur Gleichstellung, den Artikel 10 zum Post- und Fernmeldegeheimnis bis zum Artikel 16a zum Asylrecht. Die Artikel 14 und 15 zu Eigentum und Erbrecht sowie der Artikel 38 zur Stellung der Abgeordneten im Deutschen Bundestag rundeten den Vortragsreigen ab.
Alle Auftretenden lasen den jweweiligen Gesetzestext vor und fügten einen persönlichen Kommentar hinzu. Dabei wurde deutlich, wie wichtig das Grundgesetz für die gelebte Demokratie in Deutschland ist.
Zwischendurch kommentierte Jochen Schäfer die vorgetragenen Verfassungsartikel am Piano mit musikalischen Einlagen. So sang er „Die Gedanken sind frei“ oder den „Secret Service Song“ ebenso wie die Kinderhymne von Bertolt Brecht oder „Das Lied der Flüchtlinge“ von Hans Albers.
Mit der Aktion wollte die Humanistische Union Marburg am Tag der Menschenrechte deren Bedeutung für das friedliche Zusammenleben der Menschen unterstreichen. Im Grundgesetz sieht die Bürgerrechtsorganisation einen „Schatz, den wir von unserer Eltern- und Großelterngeneration geerbt haben“. Die Verfassung sei „die in ein Gesetz gegossene Lehre aus dem Faschismus“.
Alle Vorträge wurden auf Video aufgezeichnet. Die HU möchte sie demnächst auf dem Youtube-Kanal der bundesweiten Aktion Grundgesetz lesen veröffentlichen.
Damit sollen die Politiker daran erinnert werden, dass das Grundgesetz die Geschäftsgrundlage ihrer Arbeit ist. Die vielbeschworene „deutsche Leitkultur“ ist das Grundgesetz und die zugrundeliegende freiheitliche Demokratie.
Als akustische Absage an rassistische Hetze und plumpen Rechtspopulismus stellte Schäfer zum Schluss der Veranstaltung seine – eigens für diese Lesung komponierte – Fanfare „AfD nee“ vor. Der Musiker und die HU möchten diese kurze Klangfolge der Töne A, F und D in Moll nebst einer positiven Auflösung in Dur allen Interessierten als klingendes Signee für die Ablehnung der AfD zur Verfügung stellen.

* Franz-Josef Hanke

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