2010 und 2011 ist es mehrfach gelungen, bundesweit große und kleine Nazi-Aufmärsche durch Menschenblockaden zu verhindern. Grundlage dieser Erfolge war die Spektren übergreifende Zusammenarbeit zwischen Antifa-Gruppen, lokalen Initiativen und Aktionsgruppen, Gewerkschaften, Parteien und Jugendverbänden sowie zahlreichen weiteren Organisationen und Einzelpersonen.
Mit der klaren Ankündigung, Nazi-Aufmärsche durch Blockaden zu stoppen, konnten viele Menschen gemeinsam den Raum des symbolischen Protestes verlassen. Die Entschlossenheit tausender Menschen, sich mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams den Nazis in den Weg zu stellen, machte die Blockaden zu einem Erfolg.
Aufmärsche, wie diejenigen der Nazis in Wetzlar am 11. Oktober 2008 und in Friedberg am 7. November 2009 dürfen sich nicht wiederholen.
Für den 16. Juli 2011 haben die NPD und die Jungen Nationalen (JN) angekündigt, in Gießen unter dem Motto „Das System ist am Ende, wir sind die Wende“ zu demonstrieren. Seit Jahrzehnten versuchen die Nazis, die Unzufriedenheit großer Teile der Bevölkerung mit den Folgen der etablierten Politik für ihre rassistischen und ausländerfeindlichen Zwecke zu instrumentalisieren.
Wir werden nicht akzeptieren, dass die Nazis die Geschichte verdrehen und die eigentlichen Opfer des Nationalsozialismus verhöhnen. Wir lehnen jede Leugnung und Relativierung der deutschen Schuld an Vernichtungskrieg und Holocaust ab.
Die Mitglieder des Bündnisses sind sich bewusst, dass sich die Nazis ihr mittelhessisches Großereignis nicht einfach nehmen lassen wollen. Deshalb werden wir uns am 16.07.2011 in Gießen den Nazis durch Aktionen des zivilen Ungehorsams mit Menschenblockaden friedlich entgegen stellen.
Dieses Ziel eint uns über alle sozialen, politischen oder kulturellen Unterschiede hinweg. Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Nazi-Aufmarsch mit friedlichen Mitteln zu verhindern.
Wir werden den Versuchen unserer Kriminalisierung mit deutlichen Worten entgegen treten. Wir wehren uns gegen jeden Versuch, antifaschistischen Protest als „extremistisch“ zu bezeichnen.
Am 16. Juli 2011 werden wir den Nazi-Aufmarsch gemeinsam blockieren – bunt und lautstark, kreativ und entschlossen!
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
HU-Ortsverband Marburg