Den Dokumentarfilm „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ von Ilona Ziok zeigt das Freiwilligenzentrum Mittelhessen am Dienstag (1. November) in Wetzlar im Rahmen des Filmfestivals „ÜberMut“ der Aktion Mensch (AM). Partner bei dieser Veranstaltung ist die Humanistische Union (HU). Deren mittelhessischer Regionalvorsitzender Franz-Josef Hanke wird um 18 Uhr im Wetzlarer Rex-Kino in das Thema einführen.
Als hessischer Generalstaatsanwalt zwischen 1956 und 1968 erwarb sich – der 1903 als Sohn jüdischer Eltern in Stuttgart geborene – Jurist und Wirtschaftswissenschaftler Dr. Fritz Bauer große Verdienste um die Aufarbeitung der Verbrechen der Nazi-Diktatur. So veranlasste er 1963 den „Auschwitz-Prozess“ in Frankfurt. Seine Hinweise waren wesentlich für die Verhaftung des Nazi-Massenmörders Adolf Eichmann am 1. Mai 1960.
1961 war Bauer Mitbegründer der Humanistischen Union. Ihren bundesweiten Bürgerrechtspreis hat sie nach seinem Tod 1968 nach ihm benannt.
Träger des Fritz-Bauer-Preises waren unter Anderen Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann und der FDP-Politiker Dr. Burkhard Hirsch. Beide haben übrigens in Marburg studiert.
Für die Humanistische Union Marburg ist der Film, der am gleichen Abend auch im Marburger G-Werk vorgeführt wird, nicht nur ein Dokument der Zeitgeschichte. Vielmehr sieht sie in ihm einen Aufruf zur aktiven Wahrnehmung demokratischer Bürgerrechte und eine Mahnung an die Justiz, dem unerschrockenen Vorbild Bauers zu folgen.
Dragan Pavlovic