Yi Yi Prue hat internationale Rechtsgeschichte geschrieben. Die indigene Menschenrechtsanwältin aus Bangladesch spricht am 27. Februar in Marburg über Klimagerechtigkeit.
Klimaschutz ist für Yi Yi Prue vor allem eine soziale Frage. Als Kind hat die Angehörige der indigenen Bevölkerungsgruppe der Marma miterlebt, wie eine Flutwelle die Häuser ihrer Nachbarn in der Stadt Bandarban in der Provinz Chittagong hinwegspülte. Als junge Rechtsanwältin hat sie angesichts dieser eigenen Erfahrung begonnen, sich für die Opfer von Flutkatastrophen und für verbesserten Klimaschutz zu engagieren.
In Deutschland hat sie Verbündete für dieses Anliegen gefunden. Vor dem Bundesverfassungsgericht hat sie die Rechte von Flutopfern in Bangladesh und Nepal eingeklagt. Das höchste deutsche Gericht hat diese Verfassungsklage nicht nur angenommen, sondern ihr im Jahr 2021 auch stattgegeben. Dieses Urteil ist wegweisend nicht nur für Europa, sondern weltweit.
Gemeinsam mit anderen erfolgreichen Beschwerdeführenden des zukunftsweisenden Klima-Urteils hat die Humanistische Union (HU) Yi Yi Prue im Oktober 2023 in Rastatt mit dem Fritz-Bauer-Preis ausgezeichnet. Nun haben die Humanistische Union Marburg, der Weltladen Marburg und der Verein „Strömungen“ die Vorkämpferin für Klimagerechtigkeit in das TTZ Marburg eingeladen. Unter dem Titel „Climate Justice“ berichtet Prue am Dienstag (27. Februar) ab 19 Uhr im Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) über ihre Erfahrungen mit mörderischen Flutwellen als Folge des weltweiten Klimawandels und ihren Kampf für Klimagerechtigkeit, der lange noch nicht beendet ist.
Mehr über Yi Yi Prue und ihr Engagement für Klimagerechtigkeit können Interessierte aus einem Interview der Tageszeitung „taz“ mit ihr erfahren:
https://taz.de/Erderwaermung-als-Soziale-Frage/!170464