Serpil Temiz Unvar erhält das „Marburger Leuchtfeuer“ 2023. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Jury-Sprecher Egon Vaupel werden der Hanauerin die Auszeichnung am 20. Juli 2023 im Historischen Saal des Marburger Rathauses überreichen.
das soziale Engagement von Bürger*innen halten der Magistrat der Universitätsstadt Marburg und die Humanistische Union für unerlässliche Elemente jeder demokratischen Gesellschaftsordnung. Demokratie kann nach Überzeugung von Stadt und Humanistischer Union aber nur verwirklicht werden, wenn auch sozial benachteiligte Personen und Personengruppen in ihrer Würde und in ihren Bürgerrechten uneingeschränkt respektiert werden. Diesen Respekt vor der Würde aller Menschen soll das „Marburger Leuchtfeuer für soziale Bürgerrechte“ auszeichnen.
In diesem Jahr verleihen die Universitätsstadt Marburg und die Humanistische Union die undotierte Auszeichnung an Serpil Temiz Unvar. Sie gründete eine Bildungsstiftung. Die „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“ ist nach ihrem Sohn Ferhad benannt, dessen Vermächtnis sein Wunsch nach Bildung von seiner Mutter damit posthum weitergetragen wird.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und die Humanistische Union Marburg laden zur Verleihung des Marburger Leuchtfeuers an Serpil Temiz Unvar für Donnerstag (20. Juli) um 16.30 Uhr in den Historischen Saal des Marburger Rathauses ein. Die Laudatio wird die Berliner Kabarettistin Idil Baydar halten. Bekannt geworden ist sie im Fernsehen als „die Ayse aus der Waldorfschule“.
Die Stiftung „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“ ist nach Serpil Temiz Unvars Sohn benannt, der bei dem Attentat am 19. Februar 2020 in Hanauermordet wurde. Mit Hilfe der Stiftung möchte seine Mutter Hass und Rassismus konstruktiv mit Aufklärung und Menschlichkeit begegnen. Ziel der Stiftung ist es, von Rassismus betroffene Jugendliche und junge Erwachsene dabei zu unterstützen, eigene Bedürfnisse zu formulieren und Chancengleichheit einzufordern.
„Dass sich Serpil Unvar nicht in Hass und Groll zurückgezogen hat, sondern mit der Bildungsinitiative den Wunsch ihres Sohnes konstruktiv zugunsten der Gesellschaft umsetzt, das zeugt von menschlicher Größe und Mut“, erklärte Jury-Sprecher Egon Vaupel.
Teilnehmende an Aktivitäten der Bildungsinitiative haben ihren Besuch bei der Preisverleihung angekündigt. Bei den meisten handelt es sich um junge Menschen mit Migrationshintergrund aus Hanau. „Dass wir damit die Aktivitäten der Preisträgerin ganz direkt miterleben dürfen und die davon profitierenden Menschen persönlich kennenlernen können, freut mich ganz besonders“, erklärte der Marburger HU-Regionalvorsitzende Franz-Josef Hanke.