Wo liegen die Grenzen der Wissenschaft?
Dürfen Forscher Embryonen verbrauchen, um damit einer Heilung von Krankheiten näherzukommen?
Möglichkeiten und Gefahren der Präimplantationsdiagnostik (PID) und der Stammzellforschung sind Thema eines Diskussionsabends des HU-Ortsverbands Marburg am Dienstag (28. August) in der Gaststätte „Bistro Rendezvous“. Der mittelhessische Regionalverband der humanistischen Union (HU) bereitet sich mit der Debatte über „Bio-Ethik“ und Gen-Forschung auf die Delegiertenkonferenz der ältesten deutschen Bürgerrechtsorganisation vor, die vom 14. bis 16. September in Berlin stattfindet.
Hoffnung auf Heilung und Furcht vor unwiderruflichen Folgen sind Gegensätze, die die Debatte um die moderne Medizin und ihre Grenzen kennzeichnen. Noch gilt in Deutschland das „Embryonenschutzgesetz“, das die Forschung an lebensfähigen Embryonen verbietet. In den USA wurde gerade ein Gesetz zum Verbot des Klonens von Menschen auf den Weg gebracht; und schon kündigen Wissenschaftler an, sich nicht daran halten zu wollen und ihre Vorhaben gegebenenfalls auf hoher See in internationalen Gewässern durchzuführen.
Muss sich der Staat dem Willen der Wissenschaftler beugen? Kann man Forschung überhaupt begrenzen? Müssen Freiheits- und Bürgerrechte gerade auch gegen menschenverachte Versuchsreihen geschützt werden?
Darf man diese Debatte allein den christlichen Kirchen überlassen, die sich auch hier wieder als Hüter der öffentlichen Moral aufspielen, oder soll man ihnen die Position einer weltlich-humanistischen Ethik entgegensetzen?
Anhand fachkundiger Vorgaben von Hans Rink wollen die Mitglieder des Ortsverbands Marburg der Humanistischen Union diese Fragen diskutieren. Interessierte sind zu der Abendveranstaltung, die am 28. August um 20 Uhr im „Bistro Rendezvous“ (Frankfurter Straße 2a, 35037 Marburg) stattfindet, herzlich eingeladen.
Dragan Pavlovic