Rechenschaftsbericht des HU-Ortsverbands Marburg – Vorlage zur Bundesdelegiertenversammlung am 22. und 23. September 2007

Zwei Arbeitskreise prägen die inhaltlichen Positionen des HU-Ortsverbands Marburg. In ungefähr monatlichem Turnus treffen sich sowohl der HU-Arbeitskreis“Erwerbslosigkeit und Soziale Bürgerrechte“ als auch der HU-Arbeitskreis „Justizreform“. Am jeweils letzten Dienstag jedes Monats führt der HU-Ortsverband Marburg zudem eine offene Mitgliederversammlung durch.

Mit einer Reihe von Diskussions- und Informationsveranstaltungen hat der HU-Ortsverband Marburg darüber hinaus der lokalen Öffentlichkeit Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit bürgerrechtlichen Themen und Positionen gegeben.

Insgesamt fünf davon haben im Jahr 2006 stattgefunden: Es begann bereits am 2. März 2006 mit dem Streitgespräch „Krieg über Karikaturen – Wieviel Kritik an Religionen ist erlaubt?“. Ein Vortrag von Andre Presse aus Karlsruhe zum „Bedingungslosen Grundeinkommen“ folgte am 12.Juni 2006. Ein Höhepunkt im Veranstaltungsreigen des Jahres 2006 war der Vortrag „Verfassungsfeinde auf Regierungssesseln“ des Berliner Staatsrechtlers Prof. Dr. Martin Kutscha am 30. Oktober 2006. Interessante Einblicke in die Arbeit der Medien hat PD Dr. Gerd Hallenberger den Marburger HU-Aktiven am 28. November 2006 vermittelt. Letzte große Veranstaltung des Jahres 2006 war der Vortrag des ehemaligen Hamburger Innensenators Hartmuth Wrocklage am 12. Dezember unter dem Titel „Demokratisch geprüfte Sicherheit – Möglichkeiten einer wirksamen Kontrolle der Polizei“.

Eine weitere Aktivität des HU-Ortsverbands Marburg war ihre Beteiligung an der Veranstaltungsreihe „Hessen hinten! Sieben Jahre hessische CDU an der Macht – eine kritische Bilanz“. Im Herbst 2007 hat der BdWi-Verlag in Marburg unter dem gleichen Titel ein Buch mit den Kernausagen der Veranstaltungsreihe herausgebracht.

Am 24. April 2007 fand in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) unter dem Titel „Religionsfreie Zone Marburg? – Aktuelles und Prinzipielles zu Religionsfreiheit und Religionskritik“ ein Streitgespräch zwischen dem Religionskritiker Dr. Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung und dem Marburger Philosophen Dr. Dr. Joachim Kahl statt. Unter dem Titel „Anrufer und Surfer unter Generalverdacht“ hat der HU-Ortsverband Marburg am Donnerstag (13. September) eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit der HU-Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Rosemarie Will zur geplanten Vorratsdatenspeicherung durchgeführt.

Seit 2005 verleiht der HU-Ortsverband Marburg jedes Jahr das „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“. Erste Preisträgerin war im Juni 2005 die Frankfurter Hörfunk-Journalistin Ulrike Holler. Im Juni 2006 nahm der Frankfurter Sozialethiker Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ die Auszeichnung im Historischen Saal des Marburger Rathauses entgegen. An gleicher Stelle übergab Oberbürgermeister Egon Vaupel am 3. Juli 2007 das „Marburger Leuchtfeuer“ an die langjährige Marburger DGB-Kreisvorsitzende Käte Dinnebier. Inzwischen hat sich die „Leuchtfeuer“-Verleihung zum Höhepunkt des Jahresprogramms der Humanistischen Union in Marburg entwickelt.

Mit einer Mahnwache vor dem ehemaligen GeStaPo-Gebäude am Schuhmarkt wandte sich der HU-Ortsverband Marburg im Sommer 2005 gegen eine Verharmlosung neofaschistischer Umtriebe. Dem gleichen Ziel diente auch eine Demonstration gegen „Onkelz-Revivals“ und andere Neonazi-Party im September 2006 in Amöneburg. Außerdem beteiligte sich die HU im Sommer 2006 mit einer Mahnwache vor dem Marburger Hauptbahnhof an einer gemeinsamen Aktion zahlreicher örtlicher Organisationen und Initiativen gegen einen geplanten Nazi-Aufmarsch in Marburg. Gemeinsam mit Vertretern christlicher Friedensgruppen führte die HU im Sommer 2006 am Heumarkt zudem drei Mahnwachen gegen den Krieg im Libanon durch.

Viel Beachtung fand ein Flugblatt des örtlichen Arbeitskreises „Erwerbslosigkeit und soziale Bürgerrechte“ (ESBR), das Aktive des HU-Ortsverbands Marburg bei der DGB-Kundgebung am 1. Mai 2007 auf dem Marburger Marktplatz verteilten. Thema war der Tod eines 20-jährigen Erwerbslosen in Speyer.

Eine regelrecht rasante Entwicklung hat der Internet-Auftritt des HU-Ortsverbands Marburg unter www.hu-marburg.de genommen. Im Juli 2007 verzeichnete die Domain insgesamt 35.170 Besuche (visits) und 81.431 Seiten-Abfragen (page views).

Gefragt waren Vertreter der HU auch als Referenten und Redner. Bei einer Studierenden-Vollversammlung legte der HU-Ortsvorsitzende Franz-Josef Hanke rund 900 Anwesenden die Positionen der Humanistischen Union zu Studiengebühren dar. Bei einer Demonstration gegen die verfassungswidrige Einführung von Studiengebühren sprach er vor der „Alten Hauptpost“ zu schätzungsweise 2.000 Menschen. Bei einem Streitgespräch mit der Linken-Bundestagsabgeordneten Ulla Jelbke nahm Hanke Stellung zur Frage eines NPD-Verbots. Ein Referat über „Soziale Grundrechte“ bei den Marburger DGB-Senioren in der Kantine des örtlichen Arbeitsamtes erreichte rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörer.

Im Vorfeld der Landtagswahl 2008 steht eine rechtspolitische Podiumsdiskussion mit verschiedenen Landtagskandidaten für den Herbst 2007 auf der Agenda. Weitere Veranstaltungen befinden sich derzeit in Planung.

Franz-Josef Hanke

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