An einer Mahnwache zur Freilassung von Julian Assange beteiligten sich am 1. Februar gut 30 Menschen. Auch am 8., 15. und 22. Februar werden sie auf dem Marburger Marktplatz von 11 bis 12 Uhr wieder „Freiheit für Julian Assange“ fordern.
Sorgen bereitet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Mahnwache der Gesundheitszustand des Wikileaks-Gründers. Nicht nur der UN-Sonderbeauftragte Nils Melzer bezeichnet Assanges Haftbedingungen in einem britischen „Hochsicherheitsgefängnis“ als „Folter“. Der ehemalige britische Botschafter Craig Murray befürchtet, Assange werde „zu Tode gefoltert“.
Bei einer Veranstaltung am 23. Januar hatten die Anwesenden die Durchführung einer Mahnwache auf dem Marktplatz zugunsten der Freiheit des Wikileaks-Gründers beschlossen. Bei strömendem Regen sammelten sie am Samstagmittag Unterschriften für eine Freilassung von Assange und forderten Vorübergehende auf, Assange Briefe ins Gefängnis zu schreiben.
Aufgrund des Drucks von außen wie auch innerhalb des Gefängnisses ist
Assange inzwischen von einer Isolationshaft in eine Gruppe von 40 Gefangenen überführt worden. Die Entscheidung über seine Auslieferung an die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) wurde zudem von Dienstag (25. Februar) auf Mai 2020 verschoben.
In den USA drohen dem Wikileaks-Gründer mehr als 110 Jahre Haft. Dabei hatte Assange auf seiner Internetplattform „Wikileaks“ nur Dokumente über Kriegsverbrechen der US-Army und der dortigen Geheimdienste veröffentlicht. Nach britischem wie internationalen Recht fällt eine solche Publikation unter den Schutz der Pressefreiheit.
Während Journalismusorganisationen wie DJU, DJV und Reporter ohne Grenzen (RoG) die Freilassung Assanges fordern, bleibt die Berichterstattung über seinen Fall erstaunlich leise. Diese Tatsache erklären sich die Veranstalterinnen der Mahnwache – die Linke und die Humanistische Union Marburg sowie mehrere Einzelpersoen – mit Druck seitens der Confederate Intelligence Agency (CIA). An Assange wolle der US-Geheimdienst ein abschreckendes Exempel statuieren, um Whistleblower und Journalisten vor weiteren Veröffentlichungen belastender Dokumente über US-Kriegsverbrechen zu warnen.
Vor allem der bedrohliche Gesundheitszustand des australischen
Journalistenbeunruhigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache. Deshalb verabredeten sie, auch an den folgenden drei samstagen im Februar jeweils ab 11 Uhr eine einstündige mahnwache auf dem Marktplatz durchzuführen. Die Linke Marburg und die Humanistische Union (Hu) rufen für den 8. Februar, den 15. Februar und den 22. Februar zu Mahnwachen jeweils von 11 bis 12 Uhr auf dem Marburger Marktplatz auf.