Gegen den Ausverkauf des Sozialstaats an „Die Märkte“ wendet sich die Humanistische Union Marburg. Unter dem Titel „Geld für Soziale Gerechtigkeit statt Bonds für Bonzen“ führt sie deswegen am Samstag (12. November) eine Aktion in der Marburger Oberstadt durch.
Zwischen 11.30 und 14 Uhr werden Aktive der HU Marburg auf dem Marktplatz, in der Marktgasse und der Barfüßerstraße den Vorüberlaufenden Gelegenheit geben, sich mit der Problematik von sogenannten „Rettungsschirmen“, angeblichen „Sparpaketen“ und dem Primat des Geldes über die Politik auseinanderzusetzen. In ihrer symbolischen Aktion sehen die Bürgerrechtler einen Aufruf zum Schutz Sozialer und demokratischer Rechte in Deutschland wie auch anderswo.
„Jedes Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“ Diese Aussage durfte der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jean Ziegler bei den Salzburger Festspielen nicht äußern, weil Sponsoren des „Kultur-Events“ eine geplante Rede des langjährigen UN-Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung durch eine Drohung mit ihrem Ausstieg aus der Finanzierung verhindert haben.
Der zunehmenden Macht von Bankern, Börsianern und Lobbyisten möchte die HU Marburg die deutliche Erinnerung an unverzichtbare Grundwerte wie Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit gegenüberstellen. Dabei sympathisieren die mittelhessischen Bürgerrechtler mit den Zielen der weltweiten „Occupy-Bewegung“, deren Aktionen sich direkt an die Zentralen der internationalen Geldwirtschaft wenden.
Bereits seit 2005 verleiht die HU Marburg gemeinsam mit dem Magistrat der Universitätsstadt Marburg jedes Jahr das „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“. Ein solches Leuchtfeuer möchten die Aktiven der mittelhessischen Regionalgliederung von Deutschlands größter und ältester Bürgerrechtsorganisation im 50. Jahr ihres Bestehens setzen. Sie wollen nicht hinnehmen, dass der Sozialstaat zugunsten von Spekulanten und Krisengewinnlern für ’nen Appel un’n Ei ausverkauft wird.
Dragan Pavlovic