Zur Rücknahme der Strafanzeigen gegen 14 Hausbesetzer fordert die Humanistische Union Marburg die Universitätsleitung auf. Die jungen Leute hatten die ehemalige Augenklinik an der Robert-Koch-Straße am Freitag (19. Juni) friedlich besetzt. Bei der Räumung waren sie von der Polizei widerstandslos weggetragen worden.
Mit der Besetzung des leerstehenden Universitätsgebäudes hatten die Aktiven auf die Wohnungsnot in Marburg aufmerksam machen wollen. Diese Problematik ist gerade angesichts der hohen Studierendenzahl ein überaus wichtiges Thema.
Für die HU Marburg ist das Ziel der Protestaktion ehrenwert. Zudem liegt die Behebung der Wohnungsnot auch im Interesse der Philipps-Universität und der Universitätsstadt Marburg.
Deshalb fordert die HU Marburg die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause sowie die Universitätsgremien auf, die Strafanzeigen zurückzuziehen. Den Magistrat der Universitätsstadt Marburg bittet die Bürgerrechtsorganisation, sich bei der Universitätsleitung für die Straffreiheit der Hausbesetzer einzusetzen.
„Die gesamte Aktion ist friedlich verlaufen“, betonte Tronje Döhmer. Der 2. Vorsitzende der HU Marburg-Mittelhessen ist in Gießen als Rechtsanwalt tätig.
Die Verantwortlichen in der Universität, der Kommunalpolitik und im Land Hessen fordert die HU auf, größere Anstrengungen zur Behebung des Wohnraummangels zu unternehmen. Mit ihrem Appell schließt sich die Bürgerrechtsorganisation einem gleichartigen Beschluss des Personalrats der Philipps-Universität und ähnlichen Vorstößen weiterer Organisationen sowie zahlreicher Bürgerinnen und Bürger an.
Dragan Pavlovic