Die Humanistische Union (HU) ruft auf zur Demonstration „Rassismus tötet – gegen Faschismus und rechte Gewalt“ am Samstag (22. Februar). Die Protestaktion startet um 15 Uhr am Bahnhof Friedensdorf.
Die HU teilt das Entsetzen vieler Menschen über den Angriff auf ein Asylbewerberheim in Wohratal in der Nacht zum Sonntag (12. Januar). Dieser rassistischen Einschüchterungsaktion von vier Jugendlichen mit rechtsradikalen Vortaten stellen sich Bürgerinnen und Bürger bei der Demonstration in Dautphetal entgegen. Sie bekunden damit ihre Solidarität mit den Bewohnern des Hauses in Wohra sowie allen Mitmenschen mit einem Migrationshintergrund.
Leider war der Anschlag auf das Asylbewerberheim in Wohratal nicht die einzige rassistische Gewalttat in Mittelhessen. Die HU verweist auf mehrere Vorkommnisse im Kreis Gießen. So wurde im Herbst 2013 eine Familie in Lumdatal von Neonazis körperlich bedroht und ihr Haus angegriffen.
Mut macht hier jedoch das solidarische Eintreten vieler Bewohner für ihre Nachbarn. Ausdrücklich unterstützt die HU Nachbarschaftsnetzwerke zum Schutz gefährdeter Menschen sowie solidarische Besuche, den Aufbau von Telefonketten und regelmäßige Prüfgänge durch die betreffenden Straßen.
Mit der Teilnahme an der Demonstration in Dautphetal-Friedensdorf können die Bürger am Samstag ein Zeichen gegen Rassismus und Faschismus setzen. Notwendig ist nach Überzeugung der HU jedoch auch der kritische Blick auf den alltäglichen Rassismus und die gelebte Solidarität mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion oder Weltanschauung sowie sexueller Orientierung.
Das entschiedene Eintreten gegen Rassismus und Faschismus betrachtet die HU in erster Linie als gemeinschaftliche Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Allerdings erwartet die Bürgerrechtsorganisation von Politikern, Parteien und Behörden eine klare Unterstützung aller friedlichen Aktivitäten von Bürgerinnen und Bürgern für kulturelle Vielfalt sowie gegen Fremdenhass und rechte Gewalt.
Dragan Pavlovic