Zu Bewerbungen für das Marburger Leuchtfeuer 2017 rufen die Universitätsstadt Marburg und die Humanistische Union (HU) auf. Bis Sonntag (15. Januar) nimmt die HU Marburg Vorschläge für mögliche Preisträger entgegen.
Preiswürdig sind Persönlichkeiten, die sich in vorbildlicher Weise für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ohne Ansehen ihrer sozialen, gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Stellung eingesetzt haben. Die Vorgeschlagenen sollten möglichst aus Hessen kommen oder sonst zumindest einen Bezug zu Marburg haben.
Das Marburger Leuchtfeuer möchte nicht in erster Linie konkrete Hilfsprojekte würdigen, sondern das grundsätzliche Eintreten für die Rechte benachteiligter Menschen. Wichtig ist das nachhaltige Eintreten für ein gesellschaftliches Umfeld, das allen Menschen gleichermaßen Respekt entgegenbringt.
Seit 2005 wird das Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte in jährlichem Turnus verliehen. Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich Persönlichkeiten wie der katholische Sozialethiker Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ, der Devianzforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter, der Psychiater Prof. Dr. Horst-Eberhard Richter und der langjährige Lebenshilfe-Bundesgeschäftsführer Dr. Bernhard Conrads sowie die Journalistin Ulrike Holler, die langjährige Marburger Gewerkschaftsvorsitzende Käte Dinnebier, die Behindertenpädagogin Sabrye Tenberken, die Bildungs-Aktivistin Katja Urbatsch und die Kulturlogen-Mitgründerin Hilde Rektorschek. 2014 ging die Auszeichnung an den Sozialpädagogen Dr. Ulrich Schneider vom Paritätischen, 2015 an die Hamburger „JobCenter-Rebellin“ Inge Hannemann und 2016 an Lutz Götzfried.
Im Frühjahr 2017 wird Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies den undotierten Preis erneut an eine engagierte Preisträgerin überreichen. Sein Amtsvorgänger Egon Vaupel hatte sich bei der Preisverleihung 2015 bereit erklärt, nach seinem Ausscheiden aus dem Amt als Oberbürgermeister in der Leuchtfeuer-Jury mitzuwirken. Außer ihm gehören ihr sieben weitere Aktive des Arbeitskreises Erwerbslosigkeit und Soziale Bürgerrechte (ESBR) der HU Marburg an.
Bei der Vergabe des Preises wird die achtköpfige Jury alle Vorschläge berücksichtigen, die bis zum 15. Januar 2017 per Post, per e-Mail an jury2017 at marburger-leuchtfeuer.de oder über das Online-Vorschlagsformular unter www.ausschreibung.marburger-leuchtfeuer.de/vorschlagen.php eingegangen sind. Wert legt sie dabei vor allem auf einen herausragenden Einsatz der Vorgeschlagenen für die Ermutigung benachteiligter Menschen, ihre Rechte selbstbewusst wahrzunehmen. Mit dem Preis möchten Stadt und HU die Gesellschaft darin bestärken, die Gleichheit aller Menschen nicht als „ferne Utopie“ abzutun, sondern an ihrer Verwirklichung im Alltag aktiv mitzuwirken.
Dragan Pavlovic