pm 3/17: Katharina Nocun erhält Marburger Leuchtfeuer 2017 – Karolin Schwarz hält Laudatio

Katharina Nocun erhält das Marburger Leuchtfeuer 2017. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies wird der 30-jährigen Campaignerin die Auszeichnung am Freitag (9. Juni) im Rahmen einer Feierstunde um 11 Uhr im Historischen Saal des Marburger Rathauses überreichen.

„Mit dem Marburger Leuchtfeuer ehren wir Menschen, die sich für Soziale Bürgerrechte einsetzen“, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „In Marburg sollen alle die gleichen Chancen haben. Deshalb sind wir der Humanistischen Union dankbar für Ihr Engagement rund um diese besondere Auszeichnung.“
Die Laudatio auf die Preisträgerin wird Karolin Schwarz halten. Sie ist Begründerin des Projekts www.hoaxmap.org, das sich der Richtigstellung von „Fake News“ über Geflüchtete verschrieben hat. Die Begründung der Jury wird deren Sprecher Egon Vaupel vortragen.
Die Jury ehrt Nocuns engagiertes Eintreten für die Rechte geflüchteter Menschen und ihren Einsatz für die demokratische Teilhabe gerade sozial benachteiligter Menschen. Die in Polen geborene Polit-Aktivistin hat sich laut Jury die Aufklärung über Programmatik und Politik der „Alternative für Deutschland“ (AfD) ebenso zum Anliegen gemacht wie das Engagement gegen den Abbau von Arbeitnehmerrechten und sozialer Infrastruktur durch sogenannte „Freihandelsabkommen“ wie CETA und TTIP.
Aber auch ihren herausragenden Einsatz für den Datenschutz betrachtet die Jury als vorbildliches Engagement für soziale Bürgerrechte. Darüber hinaus hat sich Nocun auch mit so unterschiedlichen Themen wie dem Burnout bei Polit-Aktivisten oder dem Respekt vor jedem Menschen unabhängig von seiner persönlichen Leistung befasst. Zudem hat sie mit ihrer Arbeit beim Trägerverein „Wikimedia“ auch an der umfassenden Verbreitung von Wissen durch die kostenlose Online-Enzyklopädie „Wikipedia“ mitgewirkt.
Mit der Preisverleihung 2017 möchte die Jury das Augenmerk auf die elementare Notwendigkeit eines gleichberechtigten gesellschaftlichen Diskurses für die gelebte Demokratie lenken. Zudem möchte sie junge Menschen ermutigen, sich aktiv für die eigene Zukunft in einem lebenswerten Europa zu engagieren. Der respektvolle Umgang miteinander – unabhängig von Parteizugehörigkeit, politischer Haltung oder Weltanschauung, Herkunft, Religion und wirtschaftlicher Stellung – ist dabei nicht nur Voraussetzung für ein gelingendes Gemeinwesen, sondern zugleich auch ein Beitrag zu einer menschenfreundlichen Atmosphäre im Alltag.
Seit 2005 verleiht die HU mit Urstützung der Universitätsstadt Marburg jährlich das Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte. Träger der undotierten Auszeichnung waren bisher beispielsweise die Frankfurter Hörfunkjournalistin Ulrike Holler, der Sozialethiker Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ, die Marburger Gewerkschaftsvorsitzende Käte Dinnebier, der Devianzforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter, die blinde Tibetologin Sabriye Tenberken, der Psychiater Prof. Dr. Horst-Eberhard Richter, Katja Urbatsch von ArbeiterKind, Dr. Ulrich Schneider vom Paritätischen, die Hamburger „JobCenter-Rebellin“ Inge Hannemann und der Psychiatriekritiker Lutz Götzfried.

Über dp

Pressesprecher der HU Marburg

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