Aktion am 10. Mai auf dem Schuhmarkt: Der verdächtige Zauberberg

Zu einer Aktion aus Anlass der Bücherverbrennung lädt die HU Marburg für den 10. Mai 2019 auf den Schuhmarkt ein. Ab 11.55 Uhr stellt sie vor der einstigen GeStaPo-Zentrale ein Verhör nach, das dort 1942 stattgefunden hat.

Demonstrations- Presse- und Meinungsfreiheit sowie der Zugang zu Information und Kultur sind unverzichtbare Elemente jedes demokratischen Staats. Vor allem die Kultur und ihre Funktion als Selbst- und Rückbesinnung der Gesellschaft geraten zunehmend unter Druck.
Mit der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 begann der nationalsozialistische Angriff auf die Freiheit des Denkens und der Kultur. In Marburg fand diese Bücherverbrennung auf dem „Kämpfrasen“ statt, wo sich heute das Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) befindet.
Zentrum der nationalsozialistischen Unterdrückung war in Marburg jedoch der „Kilian“. In der einstigen Kapelle residierte die Geheime Staatspolizei (GeStaPo).
Wahrscheinlich im Kilian auf dem Schuhmarkt fand 1942 ein Verhör statt, das Dummheit und Dreistigkeit des kulturfeindlichen Faschismus deutlich macht wie kaum ein anderes Ereignis. Dieses Verhör des Romanisten und Widerstandskämpfers Prof. Dr. Werner Krauß zu dem Buch „Der Zauberberg“ von Thomas mann wollen wir nachstellen und bewerten. Wichtig ist dabei die Warnung, dass dergleichen heute so oder in anderer Form wieder geschehen könnte und – nicht nur im Internet – auch tagtäglich wieder geschieht.
Es ist 5 vor 12. Erinnern wir uns also an die Barbarei menschenfeindlicher Hetze und verwehren wir ihr heute und für die Zukunft den Platz in unseren Köpfen und unserer Gesellschaft! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

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