Eine gute Gesundheitsversorgung für Alle fordert die Humanistische Union (HU). Dabei unterstützt die HU Marburg eine entsprechende Petition der hessischen Medinetze.
„Medinetze“ sind ehrenamtliche Anlaufstellen, an die sich Menschen mit medizinischen Problemen wenden, die keinen ausreichenden Zugang zur Regelversorgung haben. In ihrer Petition fordern die Medinetze Marburg und Gießen den Zugang für alle Menschen zur Krankenversicherung. Um ihn zu gewährleisten, haben sie ein praxistaugliches Konzept zur Einrichtung dezentraler unabhängiger Clearingstellen in Hessen ausgearbeitet.
Clearingstellen sind Beratungsstellen, die die Betroffenen darin unterstützen, in regulären Krankenversicherungsschutz zu kommen. Eine notwendige medizinische Behandlung muss aber sofort möglich sein. Dafür ist der Anonyme Behandlungsschein vorgesehen.
Diesen Ansatz unterstützt die HU Marburg auch als wirksamen Ansatz zur Durchsetzung des Grundrechts auf Körperliche Unversehrtheit gerade für sozial benachteiligte Menschen. „Persönlich habe ich die Petition auf https://www.change.org/gesundheit-für-alle-in-hessen bereits unterzeichnet“, erklärt der Marburger HU-Regionalvorsitzende Franz-Josef Hanke.
Die HU Marburg ruft dazu auf, sich der Forderung nach einem anonymen Behandlungsschein sowie unabhängigen Clearingstellen anzuschließen und die Petition zu unterschreiben. Das Konzept der hessischen Medinetze ist abrufbar unter https://www.medinetz-marburg.de/anonymer-behandlungsschein-hessen/. Für die HU stellt es einen praktikablen Lösungsansatz dar, die verfassungswidrige Ausgrenzung von Menschen aus der Gesundheitsversorgung ohne Diskriminierung oder Kriminalisierung zu beenden.
„Mit dem Marburger Leuchtfeuer für besonderen Einsatz in der Corona-Pandemie an das Medinetz Marburg haben wir letztes Jahr genau dieses Engagement gewürdigt“, erklärt Jury-Sprecher Egon Vaupel. „Corona hat uns allen klar gemacht, wie wichtig die medizinische Versorgung und die Arbeitsbedingungen in Pflege und Kliniken sind, wie wichtig aber auch der uneingeschränkte Zugang dazu ist.“
Darum hat sich die HU dem Bündnis „Gesundheit für Alle in Hessen“ angeschlossen. Zur weiteren Verbesserung des Gesundheitssystems fordert sie zudem bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung des Pflegepersonals sowie die Rückführung des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) in Landesbesitz. „Gesundheit ist keine Ware, sondern die Voraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“ stellte Hanke abschließend klar.