„Religionsfreie Zone Marburg?“ lautet der Titel einer Veranstaltung der Humanistischen Union (HU) und des Internationalen Bunds der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) zum Elisabeth-Jahr. Im Stadtverordneten-Sitzungssaal an der Barfüßerstraße werden am Dienstag (24. April) ab 19.30 Uhr der Trierer Religionskritiker Dr. Michael Schmidt-Salomon und der Marburger Philosoph Dr. Dr. Joachim Kahl über „aktuelle und prinzipielle Fragen zu Religionsfreiheit und Religionskritik“ diskutieren.
Beide Referenten haben sich mit Veröffentlichungen zu einer humanistischen Ethik hervorgetan. Der Philosoph Dr. Dr. Joachim Kahl lebt und arbeitet in Marburg. Sein neuestes Buch „Weltlicher Humanismus – eine Philosophie für unsere Zeit“ ist im Jahr 2005 im LIT-Verlag erschienen.
Dr. Michael Schmidt-Salomon lebt und arbeitet in Trier. Er ist Vorstands-Vorsitzender der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS). Sein neuestes Buch „Manifest des evolutionären Humanismus – Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur“ ist 2005 im Alibri Verlag erschienen.
Die beiden Diskutanten setzen sich kritisch mit Religion und ihren praktischen Auswirkungen auseinander. Ist eine „Religionsfreie Zone“ Marburg erstrebenswert? Das ist nur eine von vielen Fragen bei diesem Streitgespräch. Die zwei Wortführer eines weltlichen Humanismus kreuzen dabei argumentativ ihre Klingen. Je einen Text der beiden Philosophen zur Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Kontrahenten hat der HU-Ortsverband Marburg auf seiner Internet-Seite http://www.hu-marburg.de vorab veröffentlicht.
In diesem Streitgespräch sehen die Veranstalter einen laizistischen Beitrag zum Elisabeth-Jahr 2007. Angesichts des Rummels um die „Heilige Elisabeth“ halten sie eine religionskritische Auseinandersetzung um moderne Leitbilder von Humanismus und Ethik in Marburg für überaus wünschenswert. Die beiden Diskutanten wollen die Anwesenden dazu anregen, auch ihre eigene Position kritisch zu überdenken und zu äußern.
Franz-Josef Hanke