Nach dem Einzug der AfD in den Bundestag möchte die Humanistische Union (HU) ihr Engagement für die Bürgerrechte verstärken. Das haben die Anwesenden beim „Marburger Humanisten-Treff“ am Mittwoch (27. September) vereinbart.
Mit mehreren Veranstaltungen möchte die HU Marburg bis zum Jahresende über Freiheitsrechte und Demokratie aufklären. Im Mittelpunkt stehen dabei rechtsradikale Organisationen und Strukturen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Bürgerrechte und die Rolle des Staates.
Beginnen soll die Veranstaltungsreihe am Montag (23. Oktober) um 19 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal mit einem Vortrag des Justitiars Reinhard Neubauer über die sogenannten „Reichsbürger“. Diese Gruppe leugnet die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und ist in jüngster Zeit auch durch gewalttätiges Auftreten gegenüber staatlichen Organen aufgefallen.
Für Mitte November ist ein Vortrag über Konzernmacht und Demokratie am Beispiel der Fusion von Beyer und Monsanto geplant. Genauere Daten zu dem Vortrag von Dr. Thomas Dürmeier wird die HU Anfang Oktober bekanntgeben.
Gleiches gilt für eine öffentliche Lesung aus dem Grundgesetz. Sie soll zum internationalen Tag der Menschenrechte am Sonntag (10. Dezember) stattfinden. Alle Menschen mit demokratischer Überzeugung ruft die HU auf, sich an diesem Projekt zu beteiligen, indem sie sich einen Artikel aus dem Grundgesetz aussuchen, den sie dann öffentlich vorlesen und persönlich kommentieren.
Darüber hinaus plant die HU Marburg noch eine Diskussionsveranstaltung zur AfD und den Hintergründen ihres Erstarkens. Dort möchte sie auch über den richtigen Umgang mit dieser Partei diskutieren. Dieser Plan ist erst im Zuge der Diskussion am Mittwochabend entstanden und bedarf deshalb weiterer Ausarbeitung.
„Wir müssen die Demokratie schützen, indem wir ihren Wert für die Menschen verdeutlichen“, erklärte der Marburger HU-Vorsitzende Franz-Josef Hanke das Ziel der Aktivitäten. „Bürgerrechte sind immer von Menschen erkämpft worden; genauso müssen sie auch von Menschen verteidigt werden.“